Wednesday, August 06, 2008

Alexander Unger unterrichtet Architekten und Bauleiter an der Architekten- und Ingenieurkammer Baden-Württemberg

Am 08. Juli 2008 hatte das Institut Fortbildung Bau gGmbH den Fußbodenexperten, Dipl.-Ing. (FH) Unger, in ihre Räumlichkeiten in der Daneckerstraße 56 in Stuttgart geladen, um Architekten und Bauleitern das Feld der Fußbodenplanung näher zu bringen. Der Referent befasst sich mit diesem Thema aus drei verschiedenen Blickwinkel: als Inhaber von zwei Estrichfirmen ist er mit der Verlegung von Fußböden aller Art bestens vertraut, weiterhin ist er als Sachverständiger für die Handwerkskammer Schwaben tätig. Als Architekt kennt er zudem die Bedürfnisse, welche Planer an Fußböden stellen. Hier geht es insbesondere um gestalterische Aspekte, welche für Architekten bei der Konzipierung solcher flächigen Bauteile von Belang sind.

Ein wesentliches Themengebiet befasste sich mit den Eigenschaften der verschiedenen Estricharten, wie z. B. Zementestriche, Calciumsulphatestriche, Kunstharzestriche, Gusasphaltestriche und Magnesiaestriche. Unger ging auch darauf ein, welche Eigenschaften im Einzelnen von Verbundkonstruktionen, schwimmenden Konstruktionen und Trennschichtkonstruktionen zu erwarten sind. Weiterhin hörten die Anwesenden, wie Fugen in Estrichen richtig zu planen sind. Für viele war es neu, dass bereits der Estrichausschreibung ein fertiger Fugenplan vom Architekten beiliegen sollte. Die Zuhörer waren insbesondere auch interessiert, welche Bewehrung sich bei den verschiedenen Estricharbeiten anbietet. Der Buchautor des FUSSBODEN ATLAS® ging insbesondere auf die Eigenschaften von Betonstahlgittern, Stahlfasern, Polypropylenfasern und Glasfasern ein.

Einen wichtigen Bestandteil des Vortrags bildeten die zahlreichen Fotos aus Gutachten, welche dem Seminar den geeigneten Praxisbezug verliehen.

Die neuen Estrich- und Dämmstoffbezeichnungen waren nur einem Teil des Publikums bis zu diesem Zeitpunkt bekannt. Besonders interessiert waren die Besucher zu erfahren, welche Estrichdicken zur Abtragung von verschiedenen Lasten im Fußbodenbereich notwendig sind. Unger versäumte in diesem Zusammenhang nicht darauf hinzuweisen, welche Vorteile und Nachteile besonders dünne, aber auch sehr dicke Lastverteilungsplatten mit sich bringen. Ein besonderes Augenmerk richtete der Vortragende auf geeignete Konstruktionen oberhalb von Holzbalkendecken und die diesbetreffende Diffusionsthematik. Unger regte an, bei Rissen in Fußbodenkonstruktionen grundsätzlich Ursachenforschung zu betreiben. „Was will uns ein Riss sagen?“, warf der Vortragende ins Publikum und wies darauf hin, dass man Risse nur geeignet überarbeiten kann, wenn man vorher sichergestellt hat, dass diese nach Verschluss nicht wieder auftreten.

Weitere Vortragsthemen befassten sich mit dem Abriss von elastischen Fugen, nachstoßender Feuchtigkeit aus der Betonplatte und Fußbodenkonstruktionen im Außenbereich. Infos bekamen die Zuhörer auch zum Thema Leckortung, Bautrocknung und der darauffolgenden Sanierungsleistung.

Das Publikum stellte per Seminarbewertung dem Vortragenden ein gutes bis sehr gutes Zeugnis aus und blieb bis zur letzten Minute vollzählig im Raum, um keinen Vortragsteil zu versäumen.



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