Jeder, der schon einmal einen Gerichtsprozess durchgefochten hat, weiß, wie aufwändig, nerven- und kostenintensiv eine solche Maßnahme sein kann. Häufig ist man vom Ergebnis enttäuscht, da man von einer Gerichtsentscheidung keine Gerechtigkeit, sondern eben nur ein Urteil erwarten kann. Gerechtigkeit ist schließlich eine relativ individuelle Anschauung. Auch nach einem richterlichen Urteil ist häufig noch kein Rechtsfrieden eingekehrt, da man sich ja als Opfer einer übergeordneten Institution empfindet, insofern man sich nicht völlig durchgesetzt hat. Man bedenke, welche Folgen dies z. B. in einem Nachbarschaftsstreit haben kann.
Dr. Alexander Unger ist von seiner Ausbildung her Architekt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Estrich- und das Bodenlegerhandwerk. Auf Grund der vorgenannten Aufgabenstellung hat er sich dazu entschlossen, eine Ausbildung bei der Handwerkskammer Reutlingen zum Mediator im Handwerk zu absolvieren. Mediatoren kommen zum Einsatz, um z. B. ein Gerichtsverfahren bereits im Vorfeld zu vermeiden. Die Parteien treffen sich in den Räumen des Mediators als neutralem Dritten. Nach einer Bestandsaufnahme suchen die Parteien mit Unterstützung des fachkundigen Mediators nach einer Lösung für ihren Fall. Das Besondere daran ist, dass es die Parteien selbst sind, die den Prozess betreiben und letztendlich entscheiden. Der Mediator hat nicht die Aufgabe, am Ende einen Schlichterspruch oder ein Urteil zu fällen. Er kann den Parteien jedoch fachkundig mit seiner Erfahrung auf dem Handwerksbereich zur Seite stehen. Die Ausbildung umfasste im Fall von Dr. Unger 90 Unterrichtseinheiten mit praktischen Übungen, eine Übungsmediation und einem Abschlusstest. Weitere Infos zu dieser Thematik finden Sie unter:
www.fussbodenatlas.de
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